EwokChieftain hat geschrieben:Planet Klasse 2
Es wäre gut, mal unsere Vorstellung von einem PK2 konkreter zu fassen. Als Masse schlag ich 0,6 Erdmassen vor;
Für den Luftdruck kämen wir, wenn wir das Teil als "Erde-Mars-50:50-Bastard" ansehen, gemäß (0,01 Bar + 1,0 Bar)/2 auf etwa 0,5 Bar Luftdruck.
Für's Spiel erst mal eher unwesentliche Hintergrundinformationen. Ich glaube, du warst zu viel auf dieser Seite
hier.
Ich stolpere so schon genug über einen Haufen Daten und Zahlen, und treffe dadurch immer wieder auf Widersprüche. Die Fachwelt ist bereits schon mit solchen Konzepten überfordert, da will ich mir erst recht nicht anmassen, hier noch mit dilletantischen Erörterungen bzgl. Luftdruck, Gravitation und dergleichen um mich zu schlagen.
(Wir brauchen ja im Endeffekt dann eh nur Gegenstände, Gebäude, Fahrzeuge und Einheiten.)
Nur da wo es wirklich notwendig ist, sollten wir näher ins Detail gehen.
EwokChieftain hat geschrieben:Für die Zusammensetzung: können wir uns auf eine Stickstoff-CO2-Luft mit etwas Wasserdampf einigen?
Zustimmung. Ähnlich wie der Mars also. Ob nun 95% oder 85% CO2-Anteil, das spielt erst mal keine Geige. Stickstoff ist natürlich für unsere Pflanzen notwendig, aber bis jetzt nicht weiter erwähnenswert. Wasserdampf... Naja, so wichtig ist das ja jetzt nicht mehr, aber nehmen wir ruhig eine geringe Konzentration davon an.
EwokChieftain hat geschrieben:Gegen die kosmische Strahlung braucht das Ding nicht unbedingt ein Magnetfeld; wie Harald Lesch ausgerechnet hat, kann eine ordentliche Ionosphäre diese Rolle auch erfüllen; für die brauchts aber sicher mindestens den oben angenommenen Druck.
Besser wäre aber eins - wenn auch nur schwach - bspw. für unseren Kompass.
EwokChieftain hat geschrieben:Warum ich so darauf erpicht bin, diese ganzen Sachen zu formulieren? Wegen einer konkreten Überlegung: Zur Skymap.
Und? Willst du dem Spieler etwa erklären "Hey, die Atmosphäre erscheint so rötlich aufgrund dieser und jener Stoffe in der Atmosphäre und diesen und jenen physikalischen Gründen?" Wens interessiert, der studiert Physik mit Schwerpunkt Kosmologie oder googelt im Internet. Bzgl. der Skymap wird einfach nach Bildern im Internet geschaut (beim Mars hat sie bspw. noch einen grün-Stich), basta.
EwokChieftain hat geschrieben:Grad hat ja einer auf Unreal Software gesagt, ihm sei PK2 zu rot.
Gut. Und demnächst beschwert sich dann ein Spieler, dass ihm der Grünstich nicht gefällt. Und?
EwokChieftain hat geschrieben:Auf dem Mars hats ja nun wirklich so einen orangelichen Himmel, aber wenn wir jetzt wirklich einen Erde-Mars-Bastard machen, was dann auf die obigen Werte rausläuft, dann schauts sicherlich anders aus. Zuerstmal haben wir dann dank des Drucks flüssiges Wasser
Moment, die Temperatur hat da auch noch mit zu reden. Aber das ganze korreliert natürlich in gewisser Weise gemäß den Gesetzen der Thermodynamik.
EwokChieftain hat geschrieben:Zweitens haben wir bei 0,6 Erdmassen wohl 0,7-08g an Schwerkraft
Planetenradius nicht vergessen. Von etwaiger inhomogener Massenverteilung ganz zu schweigen...
EwokChieftain hat geschrieben:Wenn das jetzt ein Planet ist, der einen per Ionosphäre statt per Magnetfeld vor Strahlung schützt, wird man nachts außerdem ganzjährig Polarlichter zu sehen bekommen. Die man dann anders nennen müsste, etwa Ionenlichter. Das wäre doch grafisch nun wirklich eine nette Sache .
Ja, sofern sie sich überhaupt realisieren lassen... Wäre auf jeden Fall schön!
EwokChieftain hat geschrieben:Entwicklungsgeschichte: Wenn wir Reste einer alten Zivilisation ausstreuen wollen, gabs ja früher eine Biosphäre.
Das definitiv! Sonst hätte unser Methan kaum Sinn...
EwokChieftain hat geschrieben:Fürs Aussterben können wir uns nach Belieben eine kosmische Katastrophe aussuchen (großer Meteor, Supernova in der Nähe, anderer Stern zog sich den Planeten en passant gravitativ rüber und alles starb während der Übergangszeit...), aber das ist natürlich nichts, was generell für die Planetenklasse gilt.
Eher nebensächliche Backgroundinfos die man sich auch ganz zum Schluss noch überlegen kann.
EwokChieftain hat geschrieben:Ich war ja ganz schön blöd, immer davon zu reden, man müsse in der ersten Terraforming-Phase möglichst viel CO2 freisetzen. Gibt ja schon genug in der Luft. Was wir wohl wirklich brauchen, ist ein mehr an besseren Klimagasen: Methan und FCKW. FCKW sind eine zu komplizierte Geschichte, das reduziert man lieber auf Methan.
Das hängt immer von den individuellen Voraussetzungen ab. Treibhausgase werden zur Erzeugung eines Treibhauseffekts vorgeschlagen, um die Temperatur zu erhöhen. Das macht bspw. beim Mars Sinn, da er nunmal weiter von der Sonne entfernt und die Atmosphäre wohl ziemlich dünn ist (sich ergo kaum aufheizt).
EwokChieftain hat geschrieben:it Methan wars ja immer die Sorge, ob man das denn auf PK2 gescheit brauchen kann - hier haben wir den Hauptzweck. Zum großtechnischen Verheizen von Methan in der Brennstoffzelle ist dort zwar vielleicht Sauerstoff zu kostbar, aber das simple Freisetzen des Kohlenwasserstoffs wird einen dem Ziel des Umwandelns zu PK 1,5 stetig näher bringen. Das ist was, was man dann am Hub vornehmen könnte. Da, wo das Zeug zusammenläuft, könnte einfach ein Ventil sitzen.
Ein perfekter Übergang zu meinem außerordentlich wichtigem Anliegen: Konkrete Entscheidungen sind jetzt gefragt, ich fass' mich auch kurz. Die wichtigsten Stoffe sind Kohlendioxid, Sauerstoff, Wasser. Wir haben zwar alles schon mehr oder weniger durchgekaut, aber bei einigen Punkten noch nicht konkret festgelegt, bzw. war ich da noch auf einige Widersprüchlichkeiten und Ungereimtheiten gestossen. Hier habe ich mal kurz und prägnant eine Übersicht über alle mir eingefallenen Möglichkeiten zusammengestellt (einige Punkte habe ich noch mal knapp kommentiert, wurden aber größtenteils bereits besprochen - insofern will ich da nicht wieder mit endlosen Ausschweifungen langweilen):
Kohlendioxid
K1 - aus der Atmosphäre (praktisch unbegrenzt und stets verfügbar)
K2 - durch Verbrennung von Methan (auf Kosten von Sauerstoff)
K3 - von der Planetenoberfläche ("Trockeneis")
Wasser
W1 - aus der Lithosphäre (praktisch unbegrenzt und stets verfügbar)
W2 - durch Verbrennung von Methan (auf Kosten von Sauerstoff)
W3 - von der Planetenoberfläche ("Pingo")
Sauerstoff
S1 - durch Spaltung von Kohlendioxid
S2 - per Elektrolyse (auf Kosten von Wasser)
S3 - per Photosynthese (auf Kosten von Kohlendioxid und Wasser)
K1 und W1 sind lediglich an die Verfügbarkeit von Energie geknüpft.
K3 und W3 sind an die Verfügbarkeit von Energie geknüpft, und implizieren eine langfristige Mangelversorgung, Gebundenheit an lokale Vorkommen oder die Notwendigkeit automatischer Abbaueinheiten...
Notwendige Bedingung für S1 ist K1.
Notwendige Bedingung für S2 ist W1.
Notwendige Bedingung für S3 sind K1 und/oder K3 sowie W1 und/oder W3.
(S3 in Kombination mit K2 und/oder W2 wird/könnte stoffbilanziell arge Schwierigkeiten bereiten...)
Vorschläge meinerseits:
Favorisieren tue ich aktuell K1, W2 und S1. Ein akzeptabler und durchaus interessanter Kompromiss wäre für mich K3, W3 und S3 zu Beginn des Spiels, und eben K1, W2 und S1 im späteren Spielverlauf.
Demnach wäre dann die Atmosphäre ein unbegrenztes Reservoir für Kohlendioxid (alles Gute kommt von oben...) bzw. für C und O.
Die Lithosphäre wäre dann ein unbegrenztes Reservoir für Methan (... und von unten) bzw. C und H.
Der Mars ist ein hervorragendes Beispiel für ersteres. Und ich wette, dass sogar auch letzteres auf den Mars zutrifft (bin da atm entweder nicht gut informiert, oder die Fachwelt ist sich da selbst noch nicht schlüssig).
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Ein Gebäude ("CO2-Extraktor"/"Windfänger") o.Ä. extrahiert dann Kohlendioxid, ein anderes ("Bohr-/Pumpstation") fördert Methan.
Ein Gebäude ("Sauerstoffgenerator") spaltet CO2 in Sauerstoff und Graphit, und ein anderes ("Elektrochem. Anlage") erzeugt Wasser und Kohlendioxid durch elektrochem. Reaktion von Methan und Sauerstoff.
Diese Varianten wären zur Erzeugung großer Mengen geeignet und stellen die geringstmöglichen Anforderungen an vorkommende Ressourcen (das Verhältnis der wichtigsten Elemente ist mit 2C, 2O und 4H - bei CO2 und CH4 - zudem recht ausgewogen).
Die Energiebilanz kommt bei der Spaltung von CO2 auch sehr gut weg: 75kJ/mol laut meinem Chemiebuch. Hingegen setzt die Verbrennung von Methan und Sauerstoff etwa 900kJ/mol frei, also mehr als das zehnfache.